Ich bin immer wieder sprachlos, wie ungeniert meine These, der christliche Glaube sei das Problem, für dessen Lösung er sich ausgibt, von christlicher Seite bestätigt wird (allerdings ohne dass man das dort als Problem realisiert). Meinen neuesten Fund in dieser Hinsicht machte ich gerade bei der CINA.
Die Christliche InterNet-Arbeitsgemeinschaft präsentiert ein Internet- und CD-ROM-Projekt namens 40sekunden.de.
Das Werbekonzept der christlichen Religion ist tatsächlich so primitiv gestrickt: Menschen in Todesangst versetzen, die Todesangst dadurch potenzieren, dass mit der Hölle gedroht wird und danach die eigene Religion als einzige Methode zur effektiven Verdrängung der so geschürten Todesangst anpreisen. Es braucht keine Religionskritik, um die Unhaltbarkeit der christliche Religion aufzudecken. Das schaffen ihre Fürsprecher selber am besten.
Sollte ein geschockter EKD-Kuschel-Christ der Meinung sein, die CINA sei eine Sekte, hier die Mitglieder der CINA. Bei der CINA handelt es sich um ein Internet-Sprachrohr der wichtigsten in der Deutschen-Evangelischen Allianz zusammengeschlossenen Gruppierungen und Verbände, das vom Evangeliums-Rundfung (ERF) betreut wird.
Ein Mitarbeiter der EKD äußerte vor einiger Zeit mir gegenüber, dass "niemand in unserer Kirche lehrt, dass die Nicht-Gläubigen verdammt sind zur ewigen Gottesferne". Vielleicht sollte man da bei der EKD doch ab und zu einmal den evangelikalen Nachrichtendienst IDEA lesen. Der vermeldete nämlich am 28.9.2006 folgendes:
B e r l i n (idea) – Der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber (Berlin), hat dem künftigen Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz, Jürgen Werth (Wetzlar), zu seiner Wahl gratuliert. Er beglückwünschte den Direktor des Evangeliums-Rundfunks (ERF) mit Worten aus dem Psalm 121 „Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht“ (hier die vollständige Meldung).
Als stellvertrender Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz, wurde der Generalsekretär des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands, Theo Schneider wiedergewählt. In einer IDEA-Nachricht vom 26.9.2006 ist außerdem zu lesen, dass der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz seit 1988 Hartmut Steeb ist, der der würtembergischen Landeskirche angehört.
Am 2.10.2006 berichtete die evangelische Nachrichtenagentur:
B a d B l a n k e n b u r g (idea) – Die EKD und die Deutsche Evangelische Allianz sollten ihre Zusammenarbeit vertiefen. Dafür hat sich der Präsident des EKD-Kirchenamts, Hermann Barth (Hannover), am 30. September beim Allianztag im thüringischen Bad Blankenburg ausgesprochen. Die evangelikale Bewegung könne den Landeskirchen bei der geistlichen Profilierung helfen (hier die vollständige Meldung).
Ob die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EKD wissen, was ihr Ratsvorsitzender, der Präsident des EKD-Kirchenamts und die landeskirchlichen Führungspersönlichkeiten der Deutschen Evangelischen Allianz so treiben? Denn entweder hat Gott den Fuß von Herrn Werth trotz Psalm 121 ganz schön krass gleiten lassen, als er 40sekunden.de auf die Internetseiten der CINA stellte, oder aber Bischof, Präsident und die landeskirchlichen Mitglieder der Allianz finden nichts dabei, dass der hochgelobte Herr Wehrt lehrt,"dass die Nicht-Gläubigen verdammt sind zur ewigen Gottesferne".
Das Zweite halte ich für wahrscheinlicher, denn sonst müssten sich Bischof Huber, Präsident Barth, Theo Schneider und Hartmut Steeb ja nicht nur von Martin Luther, sondern auch von der Bibel und nicht zuletzt von einem Mann namens Jesus distanzieren.
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